„Wenn du weißt, wie du gute Überschriften schreibst, dann weißt du auch, wie du deinen Blogartikel ein unwiderstehliches Sahnehäubchen verpasst, das geradezu zum Lesen verführt!“ Bestimmt hast du das so oder so ähnlich online schon einmal gelesen – denn richtig spannende Überschriften machen deine Blogartikel für deine Leser*innen attraktiver, sie klicken ihn öfter an und so wird er insgesamt häufiger gelesen.

Die gute Nachricht ist: Coole Überschriften zu schreiben ist gar nicht schwer, wenn du die richtigen Tricks dafür kennst. Deswegen schauen wir uns zuerst gemeinsam 6 Tipps an, mit denen dir das Überschriftenschreiben in Zukunft flüssig von der Hand geht.

Falls du lieber auf Überschriften Ideen und Überschriften Beispiele aus bist, springst du am besten ganz ans Ende des Artikels. Dort bekommst du Vorlagen von mir, mit denen du im Handumdrehen deine eigenen, griffigen Überschriften zauberst.

6 Tipps für spannende Überschriften

Tipp 1: Eine schlechte Überschrift ist besser als gar keine Überschrift

Magisch, meisterhaft, klickstark und wirkungsvoll sollen sie sein. Nur 8 Sekunden Zeit hast du, um deine Leser*innen zu überzeugen – und wenn du in dieser Zeit nicht überzeugst, hast du sie für immer verloren! Der Inhalt deines Blogartikels ist fast schon zweitrangig, denn ob er überhaupt gelesen wird, steht und fällt mit deiner perfekten Überschrift!

Wenn ich manche Texte zum Thema „gute Überschriften schreiben“ lese, dann frage ich mich, ob das nicht ein bisschen übertrieben ist. Ja, coole, spannende Überschriften bringen zaudernden Blog-Besucher zum Lesen deiner Artikel. Aber ein veröffentlichter Blogartikel mit mittelmäßiger Überschrift ist dreimal besser als ein Blogartikel, der unveröffentlicht auf deinem Computer verstaubt, weil du dich mit der Überschrift unter Druck setzt.

Denk auch daran, dass manche Leser*innen gar nicht über Google, sondern über Social Media auf deine Blogartikel stoßen – wenn sie sich schon entschieden haben, von Instagram auf deinen Blog zu klicken, lassen sie sich dann wirklich von einer Überschrift abschrecken? Dazu kommen noch deine Stammleser*innen oder Business Buddies, die sich einfach freuen, dass es etwas Neues von dir gibt. Veröffentliche am Anfang deine Blogartikel im Zweifel einfach mit der zweit- oder drittbesten Überschrift.

Tipp 2: Üben, üben, üben!

Es ist noch kein Überschriften-Schreiber vom Himmel gefallen! Nein, das ist kein doofer Spruch – es ist schwieriger, eine Aussage kurz und knackig auf den Punkt zu bringen, als sie in einem langen Satz zu erklären. Doch genau das machst du beim Schreiben deiner Überschriften: Du erklärst knapp, worum es in deinem Blogartikel geht und machst neugierig auf den Inhalt. Damit dir das flüssig von der Hand geht, brauchst du einfach etwas Übung. Also ist das Beste, was du tun kannst, um schnell an diesen Punkt zu kommen, üben, üben und noch mal üben.

Das bedeutet konkret: Wenn dein Blogartikel bis auf die Überschrift fertig ist, dann nimm dir ganz bewusst Zeit und schreibe mindestens 10 mögliche Überschriften auf. Ich mache das gerne von Hand und als eine Art Brainstorming. Alles darf raus, völlig unsortiert – Hauptsache, es kommen möglichst viele Ideen auf das Blatt Papier!

Dadurch nimmst du dir selbst den Druck nach Perfektion: Es geht hier nicht darum, die perfekte Überschrift zu finden – sondern darum, möglichst viele unterschiedliche Ideen aufzuschreiben. Erst im nächsten Schritt bewertest und verbesserst du sie.

Außerdem ist es auch bei Überschriften so, dass die ersten Entwürfe meistens nicht so gut sind. Erst wenn du die ersten zwei bis drei Ideen auf dem Papier hast, startet deine Kreativität so richtig durch. So gibst du dir also selbst den Raum, in dem du wirklich gute Überschriften schreiben kannst.

Wenn du 10 mögliche Überschriften zusammen hast, kannst du dir überlegen: Welche davon gefällt dir besonders gut? Gibt es einzelne Wörter, die richtig Wumms haben? Welche Satzteile kannst du neu kombinieren und welche Überschriften entstehen dadurch? Jetzt kannst du auch mit den restlichen Tipps arbeiten und überprüfen, ob du mit Powerwörtern, W-Fragen oder Zahlen deine Überschrift noch weiter verbessern kannst. So kommst du Stück für Stück zu einem Ergebnis, mit dem zufrieden bist.

Tipp 3: Hole deine Leser*innen durch die richtigen Wörter ab

Es gibt Wörter, die deine Überschriften automatisch ein bisschen besser machen. Die deine Leser*innen neugierig auf mehr machen, ohne dass du etwas dazu tun musst.

Ein Notizzettel mit der Frage "Was sind eigentlich Powerwörter?"

Solche Wörter werden im Marketing als Powerwörter bezeichnet. Dieser Begriff wurde ursprünglich von David Ogilvy benutzt, der in seinem Buch Geständnisse eines Werbemannes (1963) erstmalig 20 solcher Wörter auflistet. Manche davon haben ihren Reiz behalten – bei anderen denken wir intuitiv: „Ugh, Werbe-Blabla der Sonderklasse!“ Denn für viele von uns ist die Zeit der Super-Duper-Superlative im Marketing einfach vorbei. Wir wollen nicht darüber lesen, wie sensationell das neue Produkt ist und warum wir es nur jetzt kaufen können.

Zum Glück findest du im Internet inzwischen Listen mit mehreren Hundert oder sogar Tausend Powerwörtern – das macht es dir leicht, Wörter zu finden, die zu dir und deinem Text passen. Dafür überlegst du, welche Emotionen du mit deinem Text ansprechen möchtest und suchst dir dann für deine Überschrift ein bis zwei dazu passende Powerwörter aus.

Prinzipiell gilt: Wenn du dich mit deinen Überschriften unwohl fühlst – wie ein Marktschreier oder der Verfasser von Click-Bait-Artikeln – dann schau dir genau an, ob die Wörter, die du verwendest, auch wirklich zu dir und zu deinen Werten passen. Wahrscheinlich sprichst du eine Emotion an, mit der du dich unwohl fühlst.

Ich mag es zum Beispiel gar nicht, Wörter wie beängstigend, gefährlich, fatal, peinlich, unangenehm etc. in meinen Überschriften zu verwenden. Das alles sind Wörter, mit denen wir darauf abzielen, bei unseren Leser*innen Angst auszulösen und steht für mich im Gegensatz zu meinen Kernwerten, Gemeinschaft und Empathie.

Außerdem kannst du für dich überprüfen, ob du in deiner Überschrift ein Versprechen machst, dass du dem Inhalt deines Artikels nicht angemessen findest. Bei mir sind das Formulierungen wie „die ultimative Lösung“ oder „der einzige Weg, mit dem du garantiert“ – denn ich glaube, es gibt immer mehr als einen Weg und mehr als eine Lösung. „Ultimativ“ und „einzige“ lösen also in meinem Kopf „das stimmt doch gar nicht!“ aus.

Meine liebste Wortsammlung findest du bei Finn Hillebrandt in seinem Artikel 1.000+ Power-Wörter, die deine Texte und Überschriften sofort verbessern. Das Besondere: Er hat die Wörter nach Emotionen geclustert, also kannst du schauen, welche Emotionen du bei deinen Leser*innen ansprechen willst und dir die dazu passenden Wörter heraus suchen.

Tipp 4: Stelle W-Fragen und spreche die Lesenden direkt an

Sprich deine Leser*innen in den Überschriften direkt an, indem du das Wort „du“ verwendest. Schreibe also: „Wie du spannende Überschriften schreibst“ anstatt „wie man spannende Überschriften schreibt“. (Ehrlich gesagt streichst du das Wort „man“ am besten komplett aus deinen Texten 😉 )

Durch das „du“ wirkt deine Überschrift direkt und näher dran am Menschen als bei einer man-Formulierung. Am einfachsten klappt das, wenn du eine W-Frage als Überschrift auswählst. Also eine Frage, die mit wie, warum, was ist, wo oder wer beginnt. Das kann zum Beispiel so aussehen:

  • Was ist sind gute Überschriften und warum sind sie wichtig für deine Texte?
  • Was kannst du tun, um bessere Überschriften zu schreiben?
  • Wie schreibst du spannende Überschriften, die zum Lesen animieren?
  • Wo findest du die perfekten Powerwörter für deine Überschriften?

Durch die W-Fragen machst du die Leser*innen neugierig auf die Antwort und lädst sie ein, weiterzulesen. Oft signalisierst du durch die Fragestellung auch ganz deutlich, was sie durch deinen Blogartikel lernen können. In der Werbesprache sagt man dazu „welches Versprechen du ihnen machst“. Die Frage „Wie schreibst du spannende Überschriften, die zum Lesen animieren?“ beinhaltet zum Beispiel das Versprechen, dass du nach dem Lesen eben weißt, wie du spannende Überschriften schreibst.

Tipp 5: Verwende Zahlen in deinen Überschriften

Ein besonders beliebtes Blog-Format ist und bleibt das Listicle – einfach gesagt eine Aufzählung, zum Beispiel von Tipps, Fehlern, Gründen, Ressourcen etc. Und genau dafür bietet es sich ein, Zahlen in den Überschriften zu verwenden. So wissen die Leser*innen sofort, woran sie sind und was sie erwarten können.

Verwende Zahlen in deinen Überschriften!

Du kannst natürlich schon im Voraus überlegen, was für eine Art von Blog-Artikel du schreiben willst. Schließlich fließt in einen „99 Tipps“-Artikel eine andere Art von Recherche-Arbeit und der komplette Aufbau des Artikels sieht anders aus als bei einem „3 Tipps“-Artikel. Bei 99 Tipps geht es darum, eine möglichst große Menge an Informationen zusammenzutragen, dabei aber nicht ins Detail zu gehen. Bei 3 Tipps werden die einzelnen Tipps viel ausführlicher beschrieben.

Wenn du deinen Artikel aber schon geschrieben hast und dich dabei für ein „Tipp-Fehler-Gründe“-Format entschieden hast – also ein Format, in dem du Dinge in Form einer Liste beschreibst – dann kannst du bei den Überschriften einfach mal abzählen.

Ja, es gibt Studien dazu, welche Zahlen die Klickrate eines Artikels verbessern. Meiner Meinung nach ist die perfekte Zahl in deinen Überschriften aber eher dann wichtig, wenn du schon länger bloggst (oder Newsletter schreibst, denn hier gilt das Gleiche) und es dir wirklich darum geht, deine Öffnungsrate zu optimieren.

Für alle anderen gilt: Macht euch wegen der konkreten Zahl nicht verrückt, sondern basiert eure Entscheidung darauf, wie viele Punkte ihr zusammenbekommt.

Tipp 6: Verwende deine SEO-Keywords in der Überschrift

Und was ist mit SEO und den Keywords?! Schon 5 Tipps und bisher noch kein Wort dazu?

Also gut: SEO, die Abkürzung für Suchmaschinenoptimierung, hilft dir mit deinen Blogartikeln bei Google weiter oben zu erscheinen und dadurch besser gefunden zu werden. Ein großer Teil davon besteht daraus, eine Keyword Recherche durchzuführen und die Ergebnisse in deinen Blogartikeln zu verwenden. Und zwar in ganz bestimmten Bereichen deines Blogartikels:

  • In der Überschrift
  • In der Einleitung
  • In den Zwischenüberschriften

Aber: Keywords in der Überschrift führen nicht unbedingt zu sprachlich besonders schönen Überschriften. Das ist völlig okay, denn das ist nicht das Ziel. Hier geht es eher darum, so zu schreiben, wie deine Kund*innen reden und wie sie in der Google Eingabemaske nach deinem Thema suchen.

Wenn du suchmaschinenoptimierte Blogartikel schreibst, dann bedeutet das für dich einfach: Du hast bereits einen Ausgangspunkt – deine Keywords – um den herum du die Überschrift gestaltest. Alle meine Tipps kannst du trotzdem anwenden.

Vorlagen und Beispiele, mit denen du einfach spannende Überschriften erstellst

Jetzt kennst du 7 Tricks, mit denen du mit etwas Übung lernst, richtig gute Überschriften zu schreiben. Aber vielleicht drängt bei dir gerade die Zeit und du möchtest jetzt sofort loslegen? I got you covered! Falls du sofort Ergebnisse sehen möchtest, anstatt erst alles auszuprobieren, dann findest du hier Vorlagen von mir, mit denen du im Handumdrehen deine eigenen, griffigen Überschriften zauberst.

Überschriften Vorlagen für Listen

Zahl + Tipps für + Adjektiv + dein Thema

Zum Beispiel
5 Tipps für überzeugende Überschriften.
7 Tipps für außergewöhnliche Blogartikel.

Zahl + Gründe für + Adjektiv + dein Thema

Zum Beispiel
4 Gründe für gut durchdachte Überschriften.
7 Gründe für persönliche Blogartikel.

Zahl + Adjektiv + Fehler bei deinem Thema + wie du sie vermeidest

Zum Beispiel
10 häufige Fehler beim Schreiben von spannenden Überschriften und wie du sie vermeidest
3 kritische Fehler, die dir bei deinen Blogartikeln Leser kosten und wie du sie vermeidest

Zahl + Adjektiv + dein Thema + Begründung oder Versprechen

Zum Beispiel
5 einfache Überschriften-Vorlagen, die deine Leser lieben werden
9 ungewöhnliche Idee für Blogposts, die keiner nach dem Lesen vergisst

Zahl + Dinge, die du über (Adjektiv +) DEIN THEMA wissen solltest

Zum Beispiel
7 Dinge, du die über Überschriften von Online-Texten wissen solltest
6 Dinge, die du über das Schreiben von Blogartikeln wissen solltest

Überschriften Vorlagen für Anleitungen

Warum + Adjektiv + dein Thema zu + Benefit + führt.

Zum Beispiel
Warum regelmäßig Bloggen zu mehr Sichtbarkeit und besseren Kunden für dich führt
Warum außergewöhnliche Überschriften dazu führen, dass deine Blogartikel öfter gelesen werden

Wie du lernst, + Adjektiv + dein Thema

Zum Beispiel
Wie du lernst, die perfekte Überschrift für deine Online-Texte zu finden
Wie du lernst, spannende persönliche Blogartikel zu schreiben, die nicht zu privat sind

Wie du in + Zeiteinheit + Adjektiv + dein Thema

Zum Beispiel
Wie du in 10 Minuten (deine 10 ersten) spannenden Überschriften entwirfst
Wie du innerhalb von 4 Wochen mit dem Bloggen startest

Adjektiv + Anleitung für + Adjektiv + dein Thema + Benefit oder Versprechen

Zum Beispiel
Einfache Anleitung für spannende Überschriften, die deine Leser wirklich interessieren
Ausführliche Anleitung für lebendige Blogartikel, die dir mehr Traffic auf deine Seite bringen

Überschriften Formeln mit Doppelpunkt oder Klammern

  • Erstaunliche Schlagzeile: Ergänzende Überschrift
  • Erstaunliche Schlagzeile (Ergänzende Überschrift)

Schnapp dir einfach eine deiner bestehenden Überschriften und ergänze an sie anschließend eine Überraschung in Klammern oder nach einem Doppelpunkt. Zum Beispiel:

  • inklusive Anleitung
    • ohne dass es dir schwerfällt
    • inklusive Checkliste
    • ohne dich dabei doof zu fühlen
    • ohne Vorkenntnisse
    • ohne viel Geld auszugeben
    • Was du dafür / dagegen tun kannst

Zum Beispiel:
Wie du in 10 Minuten (deine 10 ersten) spannenden Überschriften entwirfst: Inklusive Checkliste zum Abhaken
Wie du innerhalb von 4 Wochen mit dem Bloggen startest (ohne dich dabei doof zu fühlen)!

Fazit: Gute Überschriften schreiben können ist keine Zauberei…

… sondern nur viel Übung und die richtige Technik. Ich hoffe, in diesem Blogpost hast du das erste Handwerkszeug und die nötige Motivation gefunden, um sofort loszulegen. Du wirst sehen: Wenn du erst mal den Perfektionismus ad acta legst und einfach anfängst, Überschriften-Ideen zu sammeln, kommt der Spaß daran ganz von selbst!